Hufrehe bei Pferden

Hufrehe bei Pferden

Hufrehe bei Pferden – eine ernste aber vermeidbare Erkrankung

Wenn das eigene Pferd anfängt zu hinken, ist der Halter sofort alarmiert. Diese auffälligen Veränderungen können ein Hinweis auf die Hufrehe sein. Eine weitverbreitete Erkrankung der Huflederhaut bei Pferden und Ponys. Sie ist die zweithäufigste Todesursache bei den Paarhufern. Dabei lässt sich die Erkrankung verhindern. Erfahren Sie im Folgenden mehr zur Hufrehe Behandlung und Hufrehe Vorbeugung.

Hufrehe – eine Erkrankung der Huflederhaut

Die Huflederhaut ist eine mit Blutgefäßen und Nerven durchzogene Haut. Sie befindet sich im Inneren zwischen Hufbein und Hornkapsel. Wenn sich diese empfindliche Stelle entzündet, handelt es sich um eine Hufrehe. Aufgrund der Entzündung tritt eine Schwellung auf. Die angeschwollene Lederhaut führt zu einer Drehung und Absenkung des Hufbeins. Das wird als Ausschuhen Hufbeinsenkung bezeichnet. Wenn dabei das Hufbein durch die Sohle bricht, handelt sich um ein Hufbeindurchbruch. Der tragische Höhepunkt der Hufrehe, ist die komplette Ablösung. Dann spricht der Fachmann vom Ausschuhen. Bereits frühzeitig treten Durchblutungsstörungen auf, wenn Gewebsflüssigkeit oder Blut aus den Lamelen austritt. Der beschriebene Ablösungsprozess wird dadurch beschleunigt. Die Hufrehe ist für das erkrankte Tier nicht nur sehr schmerzhaft, es kann auch zum Absterben der Lamelen führen, denn durch die Schwellung und austretende Flüssigkeit wird die Durchblutung gestört. Die Erkrankung kann in einen oder mehreren Gliedern auftreten.

Die vier Arten der Hufreh

Es gibt verschiedene Auslöser der Hufrehe.

  • Die häufigste Form ist die Futterrehe und wird als Zivilisationskrankheit für Pferde bezeichnet. Ursache hierbei ist eine nicht artgerechte Fütterung. Die Verdauung und der Stoffwechsel von Pferden sind auf energiearme Rohfasern ausgelegt. Dies kann auch bei der Fütterung von Gras passieren, wenn es zu energiereich ist. Auch Fütterung mit konzentrierten Futtermitteln sind Auslöser.
  • Das Gegenteil davon ist die Hungerrehe. Sie entsteht bei zu langen Futterpausen von mehr als vier Stunden. Ursache kann eine Vorerkrankung des Pferdes sein, wodurch es die Nahrungsaufnahme verweigert. Weiterhin entsteht sie, wenn das Pferd radikal auf Diät gesetzt wird.
  • Eine weitere Form ist die Belastungsrehe, die bei einer ungleichen Gewichtsverteilung auf die Hufe auftritt. Ursachen sind hierbei Fehler bei der Hufbearbeitung aber auch bei Huffehlstellung zu suchen.
  • Die Geburts- und Vergiftungsrehe haben eine ähnliche Auswirkung. Giftstoffe lagern sich in der Lederhaut ab und verschlechtern die Durchblutung. Bei der Geburt kann dies beispielsweise bei einer verspäteten Ablösung der Placenta geschehen. Auch Medikamente können eine Hufrehe auslösen. Hierbei stehen besonders Cortisonpräparate in Verdacht, da sie wie beim Menschen zu Flüssigkeitsablagerungen im Gewebe führen.

Frühzeitig erkennen für eine schnelle Hufrehe Behandlung

Die Hufrehe ist gerade im Anfangsstadium schwer zu erkennen. Durch die schlechtere Durchblutung kann die Hufe kälter sein, dieser Effekt tritt aber nur wenige Minuten auf. Durch die Schwellung strahlt sie wiederrum mehr Wärme ab. Der Puls des Pferdes oder Ponys ist erhöht, es atmet schneller und Fieber kann auftreten. Diese Hinweise sind aber schwer zu erkennen und eignen sich nur bedingt als Indikatoren. Trotzdem sollte immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, da nur dieser die Hufrehe Behandlung richtig vornehmen kann.

Besser lässt sich die Krankheit durch ein verändertes Bewegungsverhalten diagnostizieren. Dies erfolgt anhand eines Vierstufenmodels.

  • Während der ersten Stufe wird das Pferd versuchen die Hufe zu entlasten. Das Bein wird immer wieder kurzzeitig gehoben. Es läuft aber weiterhin normal, nur im Trab wirkt der Gang eher steif und kurz.
  • Bei der nächsten Stufe bewegt sich das Tier bereits steif, verweigert die Bewegung aber noch nicht.
  • Beim 3. Grad wird das Tier gegen Bewegungen Widerstand zeigen und das Fuß aufheben wird verweigert.
  • Beim schwerwiegendsten Grad verweigert es Bewegungen komplett und will häufig nicht fressen. Kurz zusammengefasst wird der Gang bei der Hufrehe steifer und Wendungen sind sehr schmerzhaft. Das Pferd wird, wenn möglich, das Gewicht verlagern. Sind alle Hufe betroffen, wird es Bewegungen generell vermeiden.

Hufrehe Behandlung durch den Tierarzt

Nur der Tierarzt ist in der Lage eine abschließende Diagnose zu stellen. Dafür ist eine Röntgenaufnahme zwingend erforderlich. Wenn die Therapie bei einer Hufrehe frühzeitig aufgenommen wird und die Ursachen beseitigt werden, kann das Pferd in der Regel nach 1 bis 4 Wochen wieder normal laufen. Bevor der Tierarzt eintrifft kann der Halter die betroffene Stelle kühlen. Dadurch geht die Entzündung kurzfristig zurück.

Der Tierarzt wird das Tier ruhig stellen. Weiterhin wird ein Rehegips angelegt. Dadurch wird die betroffene Stelle entlastet. Außerdem wird häufig der Aderlass praktiziert. Dadurch wird das Blut gereinigt und Giftstoffe herausgefiltert. Für das entnommene Blut erhält das Pferd eine Elektrolytlösung. Außerdem werden Dehnungsfugen gesetzt und punktuelle Bohrungen unterhalb des Kronrandes gesetzt. Flüssigkeit kann dadurch entweichen und der Druck im Inneren nimmt ab. Weitere Behandlungsmöglichkeiten und Entlastungsansätze wird mit dem Tierarzt und dem Hufschmied abgeklärt. Wichtig ist es, die Auslöser wie Übergewicht oder falsche Hufe, zu beseitigen. Nur so kann die Behandlung erfolgreich sein. Bei einer falschen Hufrehe Behandlung wird aus einer akuten eine chronische Erkrankung. Wenn diese chronische Form sich verschlimmert, dann bleibt als letzte Option nur die Erlösung des Tieres von den Schmerzen.

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Hufrehe Vorbeugung – Wichtige Tipps

Wie bereits bei den Ursachen gezeigt wurde, ist die Hufrehe ein hausgemachtes Problem. Die Hufrehe Vorbeugung kann dem Tier viele Schmerzen ersparen, wenn einige einfache Regeln befolgt werden. Wichtig ist, dass das Tier die richtige Nahrung und auch genügend Bewegung erhält. Häufig sind nämlich Pferde und Ponys mit Übergewicht betroffen. Dabei kann es helfen die Weidenzeit zu begrenzen. Trotzdem ist darauf zu achten, dass zwischen den Fütterungspausen weniger als 4 Stunden liegen. Außerdem hilft eine gute Hufpflege bei der Vermeidung der Erkrankung. Außerdem sollte harter Untergrund vermieden werden. Es ist die richtige Hufrehe Vorbeugung gegen Belastung.

 

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