Islandpferde aus dem hohen Norden

Islandpferde aus dem hohen Norden

Islandpferde aus dem hohen Norden – Vielseitig begabt und extrem robust

Islandpferde sind widerstandsfähig und einfach zu handhaben. Sie sind ausgeglichen, genügsam, unabhängig und gesellig. Und sie sind begabte Reitpferde, die für Sport und Freizeit gleichermaßen geeignet sind. All diese Eigenschaften machen Islandpferde zu einem immer beliebter werdenden Zuchttier.

Erscheinungsbild, Körperbau und Zucht der Islandpferde

Islandpferde sind von kräftiger Statur. Sie haben einen ausdrucksvollen Kopf mit einer ausgeprägten Mähne. Auch das Schweifhaar ist voll und dicht. Dank des kompakten Körperbaus können Islandpferde auch von Erwachsenen geritten werden. Die Farbe des Fells ist sehr vielfältig. Füchse oder Falben sind ebenso vertreten wie Rappen oder Schimmel. Weit verbreitet sind auch Schecken. Rassetypisch für die Isländer ist das dichte Winterfell. Dies macht sie wetterfest und ermöglicht es ihnen, problemlos im Freien zu überwintern.

Wie der Name „Islandpferd“ (seltener „Islandpony“ oder einfach „Isländer“) bereits sagt, stammt diese Kleinpferderasse aus Island. Hier gilt seit 1909 ein allgemeines Importverbot für Pferde. Es wurde hauptsächlich eingeführt, um Krankheiten zu vermeiden, führte jedoch auch dazu, dass die seither gezüchteten Generationen absolut reinrassig sind. Heute werden echte Islandpferde in der Zucht nur anerkannt, wenn sie absolut reinrassig sind.

Die Abstammung jedes einzelnen Tieres muss lückenlos bis zum Ursprungsland Island nachzuverfolgen sein. Dies ist vor allem für Islandpferde, die zum Verkauf stehen, von Bedeutung. In der Islandpferde Zucht, die inzwischen in Europa und Amerika weit verbreitet ist, wird darauf geachtet, dass die Deckzeit der Stuten erst im Juni beginnt. Aufgrund der 11-monatigen Tragzeit werden die Fohlen dann ab Mai des kommenden Jahres auf der Weide geboren. In Island ist es üblich, dies in einer Mutterstutenherde ohne jegliche Unterstützung durch den Menschen geschehen zu lassen. Traditionell werden die Isländer ganzjährig in der Herde im Freien gehalten. Das verleiht ihnen die Widerstandfähigkeit und Robustheit, für die sie so geschätzt werden.

Besonderheiten der Islandpferde

Die Isländer weisen einige Besonderheiten auf. So gelten sie erst mit etwa 7 Jahren als ausgewachsen, was dazu führt, dass sie erst im Alter von 4 bis 5 Jahren angeritten werden. Darüber hinaus werden Islandpferde bis zu 35 Jahre alt. Noch ältere Tiere sind jedoch keine Seltenheit. Aufgrund ihrer Zähigkeit und ihres guten Gehwillens können sie sogar bis zu ihrem 30. Lebensjahr geritten werden.

Zu ihren Besonderheiten gehört auch ihre Gangart. Neben den Grundgangarten wie Schritt, Trab und Galopp beherrschen die meisten Islandpferde zwei weitere: den Tölt und den Pass. Diese sind genetisch bedingt und macht sie zu so genannten „Gangpferden“. Der Tölt ist ein so genannter „Viertakt“. Er entspricht im Grunde der Gangart des Schrittes. Allerdings fehlt dem Tölt die Sprungphase. Dies führt dazu, dass der Sattel für den Reiter regelrecht zum Sessel wird, in welchem er sanft auf- und abschwingt. Dabei geht das Pferd sehr aufrecht und holt die Bewegung aus der Schulter, so als würde es „tanzen“. Diese für den Reiter fast erschütterungsfreie Gangart hat wesentlich zur weiten Verbreitung der Islandponys beigetragen.

Einige Tiere beherrschen auch die zweite Gangart, den Pass. Er gilt als „Königsgangart“ und ist auch unter der Bezeichnung „Rennpass“ bekannt, da er in der Regel nur in schnellem Tempo geritten wird. Dabei läuft das Pferd in gestreckter Haltung von einer Seite auf die andere.

 

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